Bella von Krogh
1945 geboren in Bad Oeynhausen
Studium der Zeichnung und Malerei 1974 78 an der Kölner Kunsthochschule
Ausstellungen in Hamburg, Hannover, Bremerhaven, Bologna, Stettin
Die hier vorgestellten Arbeiten sind einem Zyklus von Acrylbildern entnommen, der während eines längeren Aufenthaltes der Künstlerin im Jahr 2000 in Paris entstanden ist. Bella von Krogh hatte ihr Atelier im Stadtteil Belleville, wo eine bunt gemischte Bevölkerung mit vielfältigen kulturellen Hintergründen und starkem asiatischen Einschlag lebt. Sie hat Erfahrungen von Tod und Vergänglichkeit verarbeitet und hat dabei religionsübergreifende Elemente von Totenklage und Totenkult aufgenommen, vor allem aus der unmittelbaren dinglichen Praxis, die den Verstorbenen den Übergang und den Angehörigen das Überleben erleichtern sollen. So finden sich viele Schichten bunter, goldener und silberner asiatischer Opferpapiere als Untergrund der Malerei auf ihren Leinwänden, und die fernöstliche Symbolik wird, gut synkretistisch, von christlicher überlagert. Die überwiegenden Farben Gold und Rot sind russischen Ikonen entlehnt, wobei das Gold angeätzt und mürbe ist wie das eingestürzte Himmelsgewölbe. Ohne die Möglichkeit des Glaubens entsteht die Hoffnung, ein sinnvolles Ganzes möge existieren und sich offenbaren, entgegen der Skepsis und Verzweiflung aus der künstlerischen Arbeit, als der eigene Teil des Werkes, überraschend für die Künstlerin selbst.
© finis artis
Nachdruck nur mit Quellenangabe