CHOTKOWO ist eine Kleinstadt, sechzig Kilometer nördlich von Moskau gelegen.
Entstanden ist sie durch Verschmelzung einiger altehrwürdiger Dörfer. Ganz in der Nähe liegt Sergijew Possad mit dem berühmten Kloster der Hl. Dreifaltigkeit und des hl. Sergius (Troize-Sergijewa Lawra), als Zentrum religiösen Lebens für ganz Rußland von Bedeutung. In Chotkowo selbst gibt es auch ein Kloster mit Namen Pokrow, dort liegen die Eltern Sergius’ von Radonesh begraben, welcher einer der wichtigsten russischen Heiligen ist.
Chotkowo ist eine Bahnstation, wo aber kein einziger Fernzug hält. Es hält nur die ”Elektritschka“ genannte Vorortbahn, mit der die Leute von hier nach Moskau gelangen.
CHOTKOWO die ursprüngliche Bedeutung dieses wohlklingenden Namens verliert sich im Dunkel der Jahrhunderte.
Erklärungsversuche gibt es etliche. Zwei davon, vermutlich aller Wahrheit fern, seien angeführt:
1. Moskauer Pilger auf dem Wege zum Dreifaltigkeitskloster pflegten im Pokrow-Kloster Station zu machen,um den Eltern
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des hl. Sergius auf dem Klosterfriedhof die Ehre zu erweisen.
Und die gastfreundlichen Mönche hießen jeden,
aber auch jeden (= chot’ kowo) willkommen.
2. Auch Katharina die Große soll bei gleicher Gelegenheit einmal im Pokrow-Kloster vorbeigeschaut haben. An einem Teich unweit des Klosters hielt sie Rast und beschloß ein Bad zu nehmen. Während sie dies tat, wurden ihr die Kleider gestohlen. Davon erfahrend, rief die Zarin aus: „Hier beklauen sie aber auch jeden!“
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Chotkowo ist nicht größer als der Einstich einer Nadel auf der Landkarte … In seinen physischen Dimensionen ließe Chotkowo sich getrost vernachlässigen; es zu umgehen ist jedoch ganz unmöglich, gelingt nicht. Gleich, welchen Finger man sich einklemmt der Schmerz ist derselbe. Gleich, welchen Punkt man ins Auge faßt, wenn man seine Mitmenschen und ihr Leben dort zu verstehen sucht, wo sie nicht sind, und der D-Zug der Zeit hält noch lange nicht …“ (Wladimir Spiridonow)
Der größte Teil der Aufnahmen entstand in den Jahren 19871994.
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